Vor 60 Jahren: Großbrand einer Scheune am 16. März 1961

Dieser Beitrag stammt aus dem Archiv der FF Seeheim

Am 16. März 1981 wurde die Seeheimer Feuerwehr zum Brand der an der Schlossstraße gelegenen, aber zum Anwesen Darmstädter Straße 17 gehörigen Scheune alarmiert.

Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Seeheim berichtet darüber wie folgt:

„Alarmierung durch die Sirene um 1.27 Uhr. Scheunenbrand bei Heinrich List Darmstädterstr. (Darmstädter Straße) 17. Schon auf dem Wege zum Gerätehaus sah man den großen Feuerschein. Beim Eintreffen der Wehr stand die gesamte Scheune in Flammen, die auch bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Löscharbeiten wurden deshalb auf die angrenzenden Gebäude gerichtet, welches auch sehr erfolgreich war. Der Brand konnte so auf seinen Herd beschränkt werden. Zur Brandbekämpfung waren 49 Kameraden eingesetzt. Besonders erwähnenswert ist,  daß von der Alarmierung bis zu ersten Wasserabgabe nur 5 Minuten verstrichen waren. Von 4.00 bis 18.00 Uhr wurde noch eine Brandwache gestellt und größere Aufräumungsarbeiten an der Brandstelle ausgeführt.“

Zur Sicherstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung erfolgte die Wassentnahme zusätzlich zu der Entnahme aus dem öffentlichen Leitungsnetz auch mittels Tragkraftspritze aus dem in der Schlossstraße verlaufenden Elsbach.

Auf Grund der Lage der an die Schlossstraße angrenzenden Scheune im dicht bebauten Ortsbereich zwischen der Darmstädter Straße und der Schlossstraße bestand größte Gefahr des Übergreifens des Brandes auf das in nächster Nähe stehende Wohnhaus der Familie List sowie auf weitere Gebäude in der Nachbarschaft. Hierzu muss man wissen, dass seinerzeit im Bereich der seitlich an die Scheune des Anwesens Darmstädter Straße 17 unmittelbar angrenzenden Anwesen ebenfalls noch Scheunen vorhanden waren, die zum Teil direkt nebeneinander gebaut waren.

Der Feuerwehr gelang es jedoch durch einen umsichtigen und umfassenden Löschangriff, dass nur die Scheune des angrenzenden Grundstückes Darmstädter Straße 19 noch sehr geringfügig in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Klaus Kraft, Sohn des in unmittelbarer Nachbarschaft wohnenden damaligen stellvertretenden Ortsbrandmeisters Wilhelm Kraft, erinnert sich:

„Ich war damals sieben Jahre alt und wurde in dieser Nacht durch den Sirenenalarm geweckt. Kurz drauf kam meine Mutter in das Kinderzimmer und sagte, ich solle sofort aufstehen, die Scheune des Nachbarn List würde lichterloh brennen. Beim Blick aus dem Fenster ein gespenstischer und bedrohlicher Anblick: Hohe Flammen loderten aus dem Gebäudedach, es herrschte enormer Funkenflug und brennende Büschel flogen durch die Luft in unseren Hof.

Deswegen, und wegen der Befürchtung, dass der Brand weiter um sich greifen würde, herrschte sowohl bei uns als auch in der Nachbarschaft große Aufregung und Angst. Im Hof bei uns hingen Wäschestücke auf der Leine, die eilends abgenommen wurden, damit sie nicht in Brand gerieten.“

Insgesamt befanden sich 49 Feuerwehrleute im Einsatz. Die sich in den frühen Morgenstunden anschließende Brandwache wurde durch vier Feuerwehrleute gehalten. Zu den noch bis 18 Uhr andauernden umfangreichen Aufräumarbeiten an der Brandstelle kamen vier weitere Feuerwehrleute hinzu.

Bemerkenswert ist, dass die Feuerwehr Seeheim damals lediglich über zwei  motorisierte Feuerwehrfahrzeuge verfügte. Der Rest der Mannschaft gelangte zu Fuß vom seinerzeitigen Gerätehaus in der Schulstraße 6 an die Einsatzstelle.

Im großen Gegensatz zur heutigen Ausstattung heute bestand die persönliche Einsatzkleidung und -ausrüstung der Feuerwehrleute seinerzeit lediglich aus einem dünnen Kombi aus Twillstoff, Stahlhelm mit Nackenschutz, ledernem Hakengurt mit Beil und bestenfalls noch Gummistiefeln. Zudem waren zu dieser Zeit weder Atemschutzgeräte noch Sprechfunk bei der Seeheimer Feuerwehr vorhanden. Zum Teil fanden noch innen ungummierte Hanfschläuche Verwendung.